Ja, wir hauen gerne mal drauf, wenn in Freilassing grausige und ideenlose Architektur Einzug hält – oft unter dem Deckmantel des Investorenschutzes oder vermeintlich moderner Architektur. Dabei halten wir uns (mit einer Ausnahme) daran nur solche Projekte zu bemeckern, die von der Verwaltung, von Bauinvestoren oder von anderen grossen Gruppen verbrochen werden. Die Gründe dafür sind hausgemacht, weil sich die Stadt einfach hinter Paragraphen versteckt, ohne selbst mit gutem Vorbild vorangehen möchte.


Wenn Einzelne oder Familien ein Haus bauen, dann ist das etwas ganz anderes. Es sind keine Profis und hin und wieder müssen grosse Ideen an der Finanzierung oder am eigenen Können scheitern. Doch die Häuser, die man als schön bezeichnen kann, sind das Ergebnis harter, jahrelanger Arbeit, die oft auch über Generationen hinausgeht. Das sind die Helden, die uns noch hoffen lassen. Häuslebauer haben es in dieser Gegend schwer und daher schweigen wir über die Verfehlungen, weil wir wissen wie schwer das ist.
Dann gibt es noch die Gebäude mit Geschichte. Wie das “Kreiskrankenhaus”, die Grundschule aber auch das Forsthaus, die Von-der-Heydt Villa und eben die Heilingbrunner Villa. Letztere war schon ziemlich verfallen und wäre wohl heute nicht mehr da, wenn sich nicht ein Pärchen mit Idealismus des heruntergekommenen Gebäudes angenommen hätte. Inmitten idyllischen Grüns und immer wieder von überdimensionierten Immobilienplänen bedroht, will die Eigentümerin jetzt verkaufen. Die Gründe sind bestimmt vielfältig und gehen uns nur am Rande etwas an. Was jedoch wichtig ist: wer wird der neue Besitzer? Wird das Haus auch weiterhin renoviert oder sehen hier Investoren eine Chance es hier genau so zu machen wie die Klinik es mit dem Wohnheim gemacht hat? (verfallen lassen, bis all schreien “der Schandfleck muss weg!”)
Interessant ist, dass der beauftragte Immobilienmakler gleich zur Zeitung und zum Bürgermeister ging, um diese zu informieren. Von der Zeitung hat man ja gehört. Vom Bürgermeister nicht.