Heute mal etwas zwischendurch. Wegen der „Aktualität der Ereignisse“ und deshalb auch ohne besondere Bilder.
Da ist jemand um’s Leben gekommen. Nicht in unserer Stadt, aber es wird darüber diskutiert. Man liest unter der Nachricht die Kommentare – und die haben es in sich. Man schreibt, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis so etwas passiert. Es wird geschrieben, dass solche Leute es geradezu herausfordern würden und es damit wohl auch nicht der letzte Tote sein wird. Die Kommentierer scheinen sich einig zu sein und nur wenige fordern Schutzmassnahmen für die Zukunft – denn, die gäbe es bereits zur Genüge. Es wird eine Gruppe gleich in Sippenhaft genommen. Das ein oder andere Wort zum Beileid geht fast unter, so als wäre das gar nicht mehr wichtig. Wo sind wir hingekommen? Jemand ist ums Leben gekommen.
Was war passiert? In Salzburg wurde gestern ein Radfahrer von einem LKW überrollt. Die anfänglichen Kommentare beschweren sich über die Radfahrer im Allgemeinen und deren Verhalten. Es wird von diesen Radfahrern berichtet, die gegen Regeln verstoßen und dass wohl der LKW Fahrer am schlimmsten dran sei.
Heute, einen Tag später haben sich die Kommentare geändert. Man ist einfühlsamer und emphatischer geworden. Besteht also noch Hoffnung. Das Update schreibt, dass es sich um eine 23-jährige in Salzburg lebende Italienerin handelt. Vielleicht urteilen wir zu schnell und zu impulsiv. Vielleicht denken wir zu wenig.