Die Geschichte wiederholt sich: Es gibt ein altes Haus in Freilassing, das mit geschichtlichen Personen und Ereignissen in Verbindung gebracht werden kann. Nach jahrelanger Vernachlässigung beschliesst ein Immobilienexperte, die Gunst der Stunde zu nutzen und an der Stelle einen Wohnklotz für gehobene Eigentumswohnungen hinzustellen. Nicht wegen einem Gestaltungsauftrag oder aus Gründen der Stadtentwicklung, und schon gar nicht, um anderen zu helfen. Nichts Persönliches. Nur Geschäft. Ist halt so.

Die Rede ist natürlich von der Soergel Villa in der Laufener Straße, Ecke Schulstraße. Dadurch erinnert sich der ein oder andere doch wieder an den Sohn der Stadt, nach dem ja auch ein Park benannt wurde. Doch mit berühmten Personen der Stadt ist das so eine Sache: die meisten werden ignoriert oder verschwiegen. (in anderen Städten gäbe es wohl einen Irlmaier Erlebnispfad oder Vergleichbares).
So ist das auch bei den wenigen historischen Gebäuden. Man hört “wieder ein Stück Geschichte, die verschwindet” aber damit ist bald Schluss. Nicht, weil sich die Politik der Sache annimmt sondern weil fast nichts mehr übrig ist, das Geschichte vermitteln kann. Oder hab ich da was übersehen?
Auch wenn die Stadt den Bau im Moment noch nicht genehmigt bleibt doch das immer wieder gleiche Problem. Paragraph 34 ist so flexibel wie manch Bayrischer MP und kann zur Rechtfertigung jeglicher baulichen Gräueltat dienen (der Vergleich ist hier nicht kausal!). Beispiele gibt es in diesem Kanal doch genug. Der Stadtrat hat sich vor langer Zeit für den § 34 entschieden und wir müssen jetzt darunter leiden. So geht Stadtentwicklung daneben. Da helfen auch keine Feste und Förderungen. Es geht um Fördern und Bewahren. Und ja: Baumschutz ist ein ganz anderes Thema.

Das andere alte Haus, das nicht mehr gebraucht wird und besonderen Wohnraum schaffen soll…