Nun ja, eigentlich wollte ich euch heute die Geschichte vom Franz Y erzählen, der vor einiger Zeit ausgewandert ist. Mittlerweile kennt ihn so ungefähr jeder und nur wenige wissen von seinen Salzburghofener Wurzeln. Doch diese Geschichte braucht noch ein wenig Arbeit und – was hier Mangelware ist – Platz.

Da lese ich doch glatt, dass es in Freilassing jedes Jahr ca. 1000 Neubürger gibt, weshalb man einen „Freilassinger Kompass“ herausgibt. Danach läuft bei mir im Kopf eine Umrechnung in Wohnraum ab und ich denke mir: „Wo wohnen die denn dann alle?“ Ein paar Recherchen und eine Tasse Kaffee später stellt sich dann heraus, dass netto nur so 200 pro Jahr dazukommen. Was klar ist – schliesslich hat man uns beigebracht, dass die Stadt in ein paar Jahrzehnten keine Einwohner mehr hat und verarmen wird.

Das mit dem Verarmen lassen wir mal hint angestellt. Diese Analyse ist ja auch schon ein wenig her. Aus Prä-Corona Zeiten. Damals hat man noch über das Freilassinger Krankenhaus diskutiert. Weil aber die Boomer-Generation in den Ruhestand geht und die Wirtschaft frisches Blut braucht, meinte man vor 5 Jahren, dass es an der Zeit wäre, neue Wohnungen zu bauen. So ein paar hundert sind es auch geworden im gehobenen Wohnstandard. Dazu noch wahnsinnige Schulbauten für die überraschend anfallenden Neubürger und was da an Infrastruktur so dazugehört.

Tatsächlich hat man es geschafft, das Sonnenfeld frei von Wohnbau zu halten, überlegt wie man das Freilassinger Feld Aicherfreundlich aufteilen kann und erlaubt der WBR in 10 Jahren doch 50 neue bezahlbare Wohnungen zu bauen. Das soll dann mit Bürgerbeteiligung weitergeplant werden. Wohl so ähnlich wie bei der Grundschule. „Bürger“ heisst ja nicht alle – da langen schon ein Duzend oder weniger. Und jetzt macht sogar die CSU Vorschläge (ich hoffe, die Sparkasse weiss Bescheid..) zum Wohnraum. Wenn irgendwo gebaut wird, ist immer ein Batzen Kohle in Bewegung. Trau, schau, wem. Wir werden schauen – und uns wundern.