Matulusgarten

Baukultur in Freilassing

Blöd gelaufen

Es klingt fast so, als wären sie dabei gewesen beim St. Crispin’s Day. Bei der Shakespeare’s Schlacht von Agincourt. 

„Die Alten sind vergeßlich; doch wenn alles

Vergessen ist, wird er sich noch erinnern

Mit manchem Zusatz, was er an dem Tag

Für Stücke tat: dann werden unsre Namen,

Geläufig seinem Mund wie Alltagsworte…“

Ja, in diesen Zeiten darf man durchaus einmal etwas übertreiben und auf König Heinrich – den englischen und dem 5., wohlgemerkt – zurückgreifen. Doch geht es bei uns um etwas, das man auf der einen Seite gefordert hatte und auf der anderen Seite erwarten konnte. Es geht um die Leidensgeschichten derer, die letzte Woche an der Grenze im Stau standen. Wie sie deshalb mit stundenlangen Verspätungen geschlagen dieses Unding überlebt haben oder wie unzumutbar doch solche Kontrollen seien. Man hört es hätten alle überlebt. Vorerst. Dazu später mehr.

Was ist geschehen? Kurz: die deutsche Regierung hat entsprechend der Ankündigungen auf der Brücke bei Freilassing Grenzkontrollen eingeführt. Wie man hört sind die benachbarten Übergänge wie üblich befahrbar. Laufen, Wals etc. Da macht man sich so seine Gedanken. So wie auch die Freilassinger Geschäfte. Denn so hatte auch schon der aktuelle Bürgermeister Anfang Februar gewarnt, dass Grenzkontrollen in „unangemessenem Maße Freilassing beeinträchtigen würden“.

Die Fachgeschäfte hat Freilassing ja schon selbst vor vielen Jahren so abgesägt, wie die Ehamer Ulme, während Salzburg ab den 80ern die EU Geschenke geschickt zum Ausbau der Wirtschaft genutzt hatte. Aber auch die verbliebene Wirtschaft wird damit zurechtkommen müssen. Schliesslich ist Freilassing ja eine Pendlerstadt. Der goldene Schnitt, in Salzburg gut verdienen und in Freilassing günstig leben, gerät damit in Gefahr, so wie die Immobilienwirtschaft, die meinte, es bräuchte bei uns 2.000 neue Wohnungen, um Salzburger Wachstum zu unterstützen.

Was bleibt sind überbordende Integrationsaufgaben, Schulen, die von Eltern als No-Go Area betrachtet werden und vollmundige Versprechen der Politik zur Unterstützung. Genauso wie das heimische Krankenhaus unterstützt wurde? Denn: „Es gibt eine Seele des Guten in bösen Dingen“ (Heinrich V.)

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2025 Matulusgarten

Thema von Anders Norén