Wenn man über Jahre die neuen Bausünden in Freilassing beobachtet und nahezu im Wochentakt neue Grausamkeiten für Eigentumswohnungen, Kapitalanleger und Nachverdichter auftauchen, dann könnte man fast verzweifeln.
Dazu kommen noch Aussagen von Stadträten, die meinen die “Stadt muss urbaner werden” und die im massiven Mehrgeschossbau a la Stern-Blöcke die Zukunft und das Heil der Welt sehen, selbst aber im schmucken Gartenhaus oder der Villa wohnen. Es wird hier mit Formeln und Zahlen jongliert, die das Wesentliche ausser Acht lassen: die Menschen und die Menschlichkeit. Besonders das ist wichtig in einer Stadt, die ihr Wachstum aus dem Zuzug der unterschiedlichsten Kulturen bezieht und das in Zukunft auch noch verstärken will. Es ist wie ein Verkehrsunfall in Zeitlupe: man weiss ja was kommt.

Doch dann gibt es hin und wieder Projekte, die einen wieder hoffen lassen. So wie hier am Beispiel von Plessier-Robinson, einem Vorort von Paris. Dieser wurde im letzten Jahrhundert von einer Partei über Jahrzehnte “modernisiert” und mit Wohnblöcken verstellt, wie wir es sonst nur von bestimmten Vertretern einer Ampelpartei kennen. Das Ergebnis war wirtschaftlicher Niedergang, soziale Unruhen etc.



Bis sich 1989 ein Bürgermeister mit richtigen Städteplanern und Architekten daran gemacht hat, die Stadt umzugestalten. Die Massgabe war mit schöner “sanfter” und klassischer Architektur der Stadt eine neue Seele zu geben. Das ist gelungen und man hat dafür Preise bekommen. Die Stadt blüht auf und Wirtschaft und Handel florieren. Natürlich wird man jetzt sagen: in Freilassing geht so etwas nicht. … ist das so?