
Nach vielen Jahren der Sparsamkeit in der Stadt ist mittlerweile alles anders. Man reibt sich die Augen über die Pläne von neuen Investitionen und Anschaffungen. Woher kommt dieser Geldsegen? Sind wir jetzt reich? Wir haben uns das einmal angeschaut, weil die Stadt alle paar Wochen ein neues Grossprojekt anzukündigen scheint. Wir kommen da auf 70,8 Millionen Euro. Man könnte ja noch 115 Millionen für das berufliche Bildungszentrum am Bahnhof dazurechnen, aber das ist ja wohl Sache des Landkreises. Das sind pro Einwohner ca. 4000 Euro. Dem steht ein Gesamthaushalt von rund 55 Millionen Euro 2021 gegenüber oder deutlicher Steuereinnahmen von 13,6 Millionen. Rund 12 Millionen gehen in die Personalkosten der Stadt und 10 Millionen nochmal an den Landkreis. Schulden haben wir aber auch: ca. 21 Millionen Euro waren das 2021. Das werden wohl deutlich mehr werden die nächsten Jahre.
Wo geht das Geld hin? Die grössten Brocken sind der neue Bauhof, der Teilneubau der Grundschule, eine neue Kita an der Schlesierstraße und auch ein Grunderwerb von 3,6 Millionen. Das könnte durchaus das geplante Gewerbegebiet Eham sein, das die Stadt dem Herrn Aicher abgekauft hatte.




Natürlich gibt es auch immer Förderungen unterschiedlicher Natur. Doch auch bei den Grossprojekten ist noch lange nicht Schluss: zweiter Grundschulstandort, Bildungszentrum am Bahnhof, Historische Ortsteilmitte Salzburghofen, Straßenausbau Ludwig-Zeller Straße, Laufener Straße, Erweiterung Freizeitbereich Badylon, Lindenplatz, Gewerbegebiet Eham, Ausbau und Erweiterung Vinzentiusstraße.
Dazu kommt dann noch eine Erhöhung der Landkreisumlage – weil ja auch das Krankenhaus Traunstein finanzierte werden will, eine sinkende Attraktivität für neue Gewerbe und der Abbau der Gesundheitsinfrastruktur in den nächsten Jahren sowie die ewige Hängepartie mit dem Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs (ABS 38) und das alles im Umfeld steigender Zinsen und Inflation. Bald werden die Grünen den Verkauf des Freibads, des Bauhofs und der Stadtwerke fordern und im gleichen Atemzug sagen, dass andere schuld sind.