
Unter der Überschrift “Klimawandel: Zukünftig mehr Begrünung in Bayerns Städten?” kommentierte letzte Woche BR24 eine Studie der TU München über die Notwendigkeit in Zeiten des Klimawandels für ein gutes Stadtklima zu sorgen. Für BR24 ist eine Aussage: “Eine Studie der TU München und der Uni Würzburg hat ergeben, dass für ein gutes Stadtklima mindestens 40 Prozent der Fläche begrünt werden müssen. Wie werden solche Ergebnisse bei der Stadtplanung und Nachverdichtung berücksichtigt?”
Für Freilassing trifft das ja nicht zu. So oder ähnlich mag man denken, haben wir doch viele Grünbereiche, die Saalachauen, das Sonnenfeld und viele freie Fläche. Gleichzeitig wurde uns aber immer beigebracht, dass Freilassing wachsen muss, dass diese offenen Flächen bebaut werden müssen, damit wir auch weiterhin in Wohlstand leben. Das Zauberwort dabei ist “Nachverdichtung”. Das kann man wohl am besten in einigen Ecken von Hofham sehen, wo aus verschiedenen Gründen mehr und mehr eng aneinandergeschachtelte Nachverdichtungsprojekte schrittweise das Bild des Ortsteils verändern und mehr und mehr Grün verschwindet.


Dabei haben wir ja noch gar nicht richtig angefangen. Es gibt schon unzählige Planungen für die Wiesen bei der Ödhofallee, für das Sonnenfeld, für die Wiesen nördlich des ehemaligen Krankenhauses, auch an der unsäglichen Lindenplatz-Nachverdichtung wird immer noch herumgewerkelt. Dass im Rahmen der Grundschulerweiterung die Bäume im Birkenweg bleiben ist ein frommer Wunsch. Wie die Grünplanung bei Neubauten aussehen wird kann sich jeder zu Gemüte führen. Dazu muss man einfach nur die letzten Neubauprojekte ansehen – am deutlichsten an der Münchnerstraße 25. Wenn das 40% sind.
Man kann nicht beides haben: übertriebene Nachverdichtung und Bauen gegen den Klimawandel. Beide schliessen sich aus. Weil der Klimawandel sicher kommt sollten sich auch die politisch Verantwortlichen eingestehen, dass ungezügelte Nachverdichtung ein Blödsinn ist und das aus den Vorgaben für Neubauten streichen. Vermutlich jedoch liegen die Prioritäten anderswo.