Matulusgarten

Baukultur in Freilassing

Von Hexen und von Bäumen

Ursprünglich wollte ich ja etwas über die Böse Hexe des Westens aus Oz schreiben und über böse Stiefmütter in Märchen, die mit dem nicht ganz so unschuldigen König die Märchenwelten tyrannisieren – auch wenn die Stadt Freilassing (zumeist) keine Märchenwelt ist.

Doch das muss warten. Wir brauchen nämlich ein neues Gewerbegebiet. Eham I soll es heißen und es ist schon seit Jahren im Gespräch. Woher das kommt ist wieder eine ganz andere, längere Sache.

Das Gebiet sollte schon unter dem alten Bürgermeister für Frimo erschlossen werden – mit viel berechtigtem Gegenwind. Nach der Pleite sollte das alles nach den Wünschen der Grünen abgesagt werden. Doch die Stadt hat das Grundstück der Firma Aicher abgekauft um das “besser steuern zu können”. Weil überall die Wirtschaft brummt soll es jetzt ganz schnell gehen. Man hat den Grünen ein hübsches ökologisches Gewerbegebiet eingeflüstert, sodass die bisher auch mitspielen. Wie das gestalterisch wird ist auch noch offen. Doch mittlerweile ist die architektonische Qualität der Neubauten in der Stadt ohnehin kaum noch von Gewerbegebäuden zu unterscheiden.

Die Interessenten, die es geben soll, bleiben der Öffentlichkeit verborgen, weil…ja weil das halt so ist. In der Stadtratsitzung liess der Bürgermeister dann auch anklingen, dass man möglichst schnell auch die lästigen Bäume und Grünzeug entfernen will, damit der Bautätigkeit nichts im Wege steht. Auch wenn noch kein Baurecht besteht. Sowas ist wieder einmal alternativlos.

Freilassing hat es nicht so mit Bäumen. Reichenhaller Straße, Lobmayr Parkplatz, Birkenweg, die Kastanien an der Laufener Str, das Gemetzel am Badylon, die Platane, die von Bauarbeiten gemordet wurde etc. pp. Ich bin immer noch der Meinung, Bauherren müssten für die Fällung solcher Bäume pro Baum mindestens 50.000 Euro zahlen, denn eine Neupflanzung ist nur Augenwischerei. So auch die eine Ulme, die am Rande des Baugebiets an der alten B20 steht. Es liegt an der Unfähigkeit der Umsetzung und der übereilten Vorgehensweise der Stadt, wie auch schon bei den Radstreifen in der Reichenhaller Strasse oder der Zwischennutzung der Lokwelt. Vorsicht! “Karma is a bitch!”

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