Manchmal muss man vorsichtig sein, damit das, was man schreibt nicht von dem, wie man es schreibt übertüncht wird. Eben deshalb schreibe ich absichtlich nicht immer so ganz im ernsten Stil. Ich denke, die meisten werden großzügig darüber hinweg sehen, weil die Bilder so hübsch sind. Und die anderen können ja immer noch in die literarischen Untiefen von Telegram und TikTok abtauchen.

So in etwa werden sich das auch die Leute der CSU Gruppe gedacht haben, als sie vor einigen Wochen die gefährliche Straßenüberquerung beim Badylon vom Lobmayrplatz kommend anprangerten. Über Brandmauern hinweg entschied man sich, einen Zaun zu bauen. Fertig. Das ist zwar nur eine halbe Lösung aber jeder kann sagen, dass man “was gemacht” hat.

Dabei handelt es sich hier um einen handelsüblichen Planungsfehler und das war seit langem bekannt. Die Leute bevorzugen die kürzeren und direkten Wege. Und gerade bei diesem Projekt muss vorher noch eine lange Firmenfeier o.ä. gewesen sein. Wem würde sonst solche Radwege einfallen?

Fast geradezu heimlich wurde zuletzt auch der Bahnhof als “barrierefrei” deklariert. Und wie sie alle gekämpft haben, unsere Bürgermeister. Für unseren Bahnhof, damit der auch auf dem Stand der 90er ist. Es ist die Minimallösung und wer die Qualitätsabnahme macht, der macht das dann bestimmt nur vom Home Office aus.

Ein Beispiel ist die Treppe vom Gleis 1 zu den anderen Gleisen. Das waren vorher 2. Eine auf der Ost- und eine auf der Westseite weil hier ja besonders viel Verkehr ist. Kostensparend hat man jetzt auf die eine Treppe – nämlich auf der Ostseite – verzichtet. Dadurch müssen alle, die vom 3. Gleis oder vom Bus oder sonst wo durch die Haupthalle kommen, einen Umweg laufen und haben dabei nur noch die Hälfte an Platz. Wer so plant, glaubt nicht an eine Zukunft. Da hilft auch keine KI. Man hat auch den Verdacht, dass hier absichtlich Fehler gemacht werden, damit wir uns heimischer fühlen.
Ebenso haben viele Studien empfohlen, den Durchgang gleich bis zur Rupertusstraße auszuführen, weil solche Änderungen nach der ABS38 nur mehr schwer möglich sein werden und noch teurer sind. Nein, Freilassing ist schon lange keine Eisenbahnerstadt mehr.