Matulusgarten

Baukultur in Freilassing

Nepper, Schlepper, Bauernfänger

Die meisten Immobilienentwickler sind so ähnlich wie halbseidene Gebrauchtwagenhändler. Wie der ein oder andere schon gehört oder gelesen hat bin ich bei dem ästhetischen Erscheinungsbild der Neubauten bei uns eher kritisch, weil ich es nicht einsehen will, dass die gestalterische Qualität so ziemlich das letzte ist, das man bei uns finden kann. Doch dazu ein andermal mehr. Was will man denn erwarten, wenn in einer so wichtigen Stadt die wichtigsten Läden Kaufland, Aldi und Globus sind?

Doch es geht ja um die inneren Werte. Man kauft ja für’s Leben. Also: Finger weg von all den Schwindlern, die geschönte Bilder zeigen, die mit der Realität dann nichts zu tun hat. Wie im “Matulus 1” damals als eine grüne Gartenidylle versprochen wurde, die sich dann als grün bemalte Ziegelwand herausstellt. Oder die Freunde von Victoria, die einfach mal den hässlichen Neubau auf den Bildern unterschlagen haben.

Dann gibt es noch die Gratler. Solche, die ein Grundstück oder ein Haus kaufen und es dann entweder mit Dutzenden Wanderarbeitern belegen und verkommen lassen. Oder einfach nur verkommen lassen. Solange bis die Stammtischbrüder von einem Schandfleck sprechen. Natürlich kann man auch noch Asylsuchende unterbringen. Das alles hat mit regionalen und familiären Werten, mit denen sich solche Leute verkaufen, absolut gar nichts mehr zu tun.

Wenn solche Firmen dann bauen – oft nach Erpressung und anderen Kunstfehlern – dann kümmern diese sich auch herzlichst wenig um die Käufer. Schimmelproblem, Fehlkonstruktionen und mehrfach verkaufte Stellplätze sind hier keine Seltenheit. Bestes Beispiel ist wie man hört die Firma DB Wohnbau/Hollmann.

Prospekt
Realität

Doch auch sonst ist oft der Wurm drin. In der Wohnung nämlich. Sieht man sich die Grundrisse an, dann sieht man schnell, dass hier hier zu wohnen nicht einfach wird. Wenn man schon 6000 Euro für den qm hinblättert, dann sollte man schon Qualität erwarten können. Tatsächlich werden aber erst mal 5-10 qm für unbenutzbare Gangkonstruktionen verbaut. Das Schlafzimmer neben dem Aufzugsschacht, fensterlose Bäder und Schlafzimmer. Oder halt mit den kleinstmöglichen Lichteinlässen. Wir reden hier von 800.000 bis 1 Mio !

Die Küche gibt es ohnehin nicht mehr. Sie wird loftartig mit Esszimmer und Wohnzimmer als ein Raum geplant. Und das auf 50 qm. Da hilft der beste Dunstabzug nichts – sofern der denn auch eingeplant ist, denn so ein richtiger Abluft-Abzug ist auch hier Mangelware. Wenn vom Kochtopf nicht mehr als 5 Meter sind, dann ist das Alltagsproblem schon vorprogrammiert. Von der Küche zur Speisekammer muss man dann auch noch die ganze Wohnung durchqueren. Oder man legt Kinderzimmer und Elternschlafzimmer möglichst weit auseinander.

Schlafzimmer mit 11qm sollten in dieser Preisklasse verboten sein – da muss man schon ein richtiger Minimalist sein.

Warum das so ist? Weil es nicht um Wohnqualität geht, sondern darum, wie man am besten Geld machen kann. Also: Vorsicht vor den Gratlern! Am besten andere Kunden fragen.

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1 Kommentar

  1. Gampert Christine-Maria Juni 16, 2025

    👍👍

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