Manchmal fehlen einem die Worte. Bei mir auf dem Balkon hab ich einen Salbei, auf dem sich mittlerweile der Mehltau wohl fühlt. Das fängt immer ganz klein an, wenn man an einem Fleck ein infiziertes Blatt findet. Das nimmt man dann weg, sucht nochmal alle anderen durch und hofft, dass sich die Sache damit erledigt hat. Eine Woche später sind es dann schon mehr Blätter und nach einem Monat wird klar, dass der Mehltau gewonnen hat.

So ist das in Salzburghofen, das laut Stadt Freilassing ja nur mit viel Feingefühl bebaut werden sollte. Da gab es in der Pilgrimstraße das Richter Haus, das ja eine Ansammlung überdimensionierter Glasbalkone mit Tiefgarage und Wohnklotz dahinter ist, ebenso noch eine Toskanasiedlung, die Wohnklötze der db-Wohnbau Gmbh, die Caritas und wunderbare Nussbäume für nicht-leistbaren Wohnraum verdrängten.

Bei der Renovierung des Rieschen könnte man naiverweise ja auf den Denkmalschutz hoffen, weil doch der alte Bau ein Baudenkmal ist. Das ist denen aber scheissegal. Hauptsache das Dach ist anders. Im Prinzip ist das ja bei der Grundschule ähnlich, wo man den Park mit ein paar Duzend Containern vollstellt, den Park und den Brunnen einfach vergammeln lässt. Nach 10-20 Jahren ist das vielleicht wieder weg. Oder auch nicht.


Man fragt sich – und hoffentlich fragt sich auch der Stadtrat – warum gibt es Bauausschuss, Entwicklungskonzept, Berater und allerlei Gedöhns? Das könnte so auch ohne gehen. Bürgervertreter, die nur abnicken, und sich dabei vielleicht auch noch gut fühlen. Ehrlich? Spart euch doch die Zeit, geht miteinander Essen, oder arbeitet statt dessen bei der Tafel. Und da sage mir bitte keiner, dass man da dran nichts machen kann. Erst mal muss man wollen. Und da ist zuerst einmal die Stadt in der Pflicht.




Ich schau’ mir den Neubau in der Umgebung an, denke an die Zeit nach dem Bauhof-Umzug und denke mir: Ja spinnt ihr denn? Ihr habt alle Möglichkeiten und ladet euch freiwillig den Mehltau ein. Dazu später mehr.