Matulusgarten

Baukultur in Freilassing

Freilassinger Entscheidungen, Folge 13

Darum ist das ISEK für die Katz (noch nett ausgedrückt)

Jahrzehnte lang verstand sich die Hauptstraße als das Herz von Freilassing. Hier waren die Geschäfte, die Umsätze. Jeder, der hier ein Haus oder einen Laden besaß hatte es geschafft. Die Mieteinnahmen stiegen und die Geschäftsleute tummelten sich im Stadtrat.

Das Besondere an der Hauptstraße waren damals jedoch nicht allein die grossen Läden und Ketten. Es waren die kleinen, besonderen Orte. Oft in zweiter Reihe und mit viel weniger Repräsentanz in der Politik. Läden, die überraschen, bezaubern und ihre Umgebung ein wenig besser machen. Eines dieser Geschäfte war Eva’s Basar – ein kleiner Laden, versteckt hinter den grossen Läden der Hauptstraße.

An dessen Stelle hat man sich entschieden einen Wohn- und Bürokomplex hinzustellen. In nüchterner, steriler Bauart mit Balkonfronten als hätte man dort Duschkabinen verglasen wollen. Es ist genau das Gegenteil von dem, was die Innenstadt einmal interessant und erfolgreich gemacht hatte. Sollte ein Konzept wie das ISEK nicht eigentlich zu einer Verbesserung verhelfen? Stattdessen werden unter dem Vorwand des “neuen Wohnraums” Strukturen auf ein Mittelmass geschröpft, das nicht das Besondere, das Organische will, sondern nur wie die Inneneinrichtung eines McDonalds effektiv und günstig sein muss. Eine lebendige Stadt bracht mehr. Mehr verrückte Ideen, sonderbare Orten, Freiräume, Wildwuchs und Chancen auf das, was einen Ort verzaubern kann. So wie vor vielen Jahren Eva’s Basar. 1000 sterile Wohnwürfel können das nicht ersetzen.

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