
Es ist schon etwas Besonderes, ein öffentliches Amt auszuüben oder im Auftrag dessen öffentlich tätig zu sein. Schliesslich gibt es doch nichts Wichtigeres, als diejenigen zu vertreten, die einen gewählt haben oder bezahlen. Wir wissen ja, dass politische Arbeit nur das Beste im Menschen hervorbringt und dass solche Menschen mit den Anforderungen wachsen. Zumindest würden wir das gerne glauben.
Wenn also solche Personen unseren Erwartungen nicht immer gerecht werden, liegt es nicht an ihnen, sonder, an unseren Erwartungen. Weil wir das wissen wenden wir umgekehrte Psychologie an und erwarten dementsprechend das Schlimmste in der Hoffnung enttäuscht zu werden.

Umso genauer sieht man also hin, wenn einer dieser Leute seinen Kopf zum Fenster rausstreckt, um z.B. ein Interview zu geben. Das sind ja alles genau geplante Aktionen. Da wird nichts dem Zufall überlassen. So lässt der Chef der KSOB wissen, dass alles im Plan ist und man sich bestätigt sieht. Auch dass der Klabautermann in Berlin schuld ist, wenn es irgendwo klemmt. Recht hat er. Schliesslich hat man sich gerade eine fürstlich, obszöne Finanzzusage der Kreise geholt, ohne auch nur ein Jota liefern zu müssen. Im Gegenteil: Ruhpolding: Exitus. Freilassing: abgewickelt, aber man hat die möglichen Käufer schon im Boot. Die Reichenhaller Klinik braucht man vorerst für noch mehr Geld. Warum also auch Selbstkritik?
Parallel dazu muss dann auch der Herr Kern noch was mitteilen. Nicht dass man gemerkt hat, der KSOB auf den Leim gegangen zu sein und damit eine weitere Erhöhung der Kreisumlage braucht und damit die Gemeinden stranguliert. Man braucht mehr Spielgeld. In Vorbereitung auf den Erwerb des Freilassinger Krankenhauses lässt er, der ja dort geboren ist, wissen, dass der Kreis damals die Klinik nicht geschenkt bekommen hatte. Details gibt es nicht, auch nicht über das verbarrikadierte Grundstück der Schwestern und warum er so pathologisch das Mantra vom Wohnbau (am besten ETW, weil’s Geld bringt) vor sich her trägt um gleich wieder anzufügen, dass das die Entscheidung der Stadt ist. Er kann’s halt einfach nicht. Mit Details und Unterlagen. Verantwortung zeigen.
Was hat er bisher bewegt? Er sagt – so wie auch der nette Onkel von der KSOB -, dass er alles im Griff hat, immer Recht hat und wenn die beiden dabei sind, dass wir zahlen und alles gut läuft. „Bricklebrit!“ hört man da innerlich*. Schliesslich kennen wir uns mit Märchen aus. Wir sind genügsam, denn wir werden nicht enttäuscht wenn eben nicht “das Beste im Menschen” hervorgebracht wird. Schliesslich repräsentieren sie ja uns selbst, oder?
Natürlich gehört zu diesem Kreis eigentlich auch noch der dritte kleine Bruder. Der kann gerade nicht den Kopf rausstrecken sonst geht noch mehr schief und die Mäuse tanzen auf dem Tisch. Doch das ist eine andere Geschichte. Wie bereits gesagt: Es hängt alles zusammen.
*) Ja, dann googelt’s des hoid!