Matulusgarten

Baukultur in Freilassing

Klinik – Exitus

Es gab einmal eine Klinik in unserer Stadt. Kein Klinikum, kein Größenwahn halt nur eine Klinik mit Notaufnahme, Stationen und was halt so dazu gehört. Nichts für grosse Storys oder etwas zu dem sich ein Minister – und sei es auch nur ein bayrischer – herablassen würde. Für die besonderen Fälle hatte man ja die Nachbarstädte. Für eine Stadt mit einem Einzugsbereich von 40 bis 50.000 Einwohnern ist das schon in Ordnung.

“In Ordnung” ist aber nicht gut genug. Der Untergang begann mit der KSOB – einem Konstrukt zweier ungleicher Landkreise TS und BGL zu gemeinsamen Verwaltung der Kliniken. Unter der Leitung von Traunstein. Dort hatte man allerdings andere Pläne. Man will zu den Stars gehören, will auf die Titelseiten. Da kam die zentralistische Gesundheitspolitik gerade Recht. Das Ziel ist, das Klinikum Traunstein in die “Championsleague” zu bringen. Dazu braucht man Geld. Doch mit mehreren Kliniken im Verbund verliert der schnöde Mammon in den Landkreisen. Die Klinik auf der Landstraße wurde geboren.

Denn anstelle teure Einrichtungen und Personal vorzuhalten kann man das alles ja auch auf den Notarztwagen verlagern. Das zahlen wir ja eh. Man schickt also die Leute, die sich hier anmelden automatisch nach R’hall. Dann kann man sagen, dass sich die Einrichtung nicht rechnet. Outsourcing. So wurde unter unfreiwilliger Beihilfe der Lokalpolitik die Klinik gemeuchelt bis sie jetzt endgültig weg ist. KSOB braucht nur unser Geld für eigene Pläne. Vae Victis.

Wir haben da noch so ein Haus. Da könnte man auch outsourcen. Das geht doch mittlerweile, oder? Wie wäre es denn, das Rathaus aufzulösen? Das geht bestimmt auch in REI. Was man da sparen könnte.

Wir glauben, wir brauchen Ansprechpartner vor Ort, einen Bezug für die Einwohner. Einen verlässlichen Ort, der die Stadt repräsentiert. Bei der Verwaltung sehen wir das ein aber in Sachen Gesundheit lassen wir uns wie eine Schlafstadt vorführen. Sozialraumanalyse? Was ist denn sozialer als eine guten Gesundheitsversorgung. Wir hoffen jetzt auf das Versorgungszentrum. Und solange die KSOB dabei nicht die Finger drin hat könnte das sogar was werden. Solange wir zahlen. Für die KSOB Träume zahlen wir ohnehin schon.

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