Weil heute doch Wahl ist und so fast jeder ohnehin schon am Rad dreht. Weil die Vorlagen vom Landrat Filser (oder wie heisst der noch mal?) einfach zu gut sind in Zusammenarbeit mit Dr. Grabsch (oder wie heisst der nochmal?) und einem frappierenden Sachverstand („disses Tier, sagt er, hat ein schönes Oiter, sagt er, wie viel gibt es Mülch?” – ganz frei nach dem inzwischen verbotenem Ludwig Thoma)… Deswegen begehe ich freiwillige Selbstkontrolle und es geht „nur“ um Freilassing.
Hier sind wir ja ganz gut darin, Schandflecken im Stadtbild auszumachen. Zumindest ist das offenbar ein Fachbegriff aus dem Stadtrat. Dabei haben wir es mit dem Bauen nicht so sehr, dafür aber mit dem Abreissen oder „wegschieben“ wie die Experten so gerne sagen. Nahåezu im Wochentakt werden alte Gebäude entfernt und durch gestaltungsfreie Wohnkästen ersetzt. Der ROI (Return on Investment) heiligt alle Mittel – wie wir vor einiger Zeit in der Eichetstraße erleben durften.






Doch es gibt auch die Erfolgsgeschichten der zweiten Chance. Denn vor allem ältere Gebäude haben zur Weiterverwendung oft enormes Potential. Leider gibt es davon viel zu wenig. Das blaue Haus, das Stadtmuseum, der Mirtlwirt, die Lokwelt, demnächst der Rieschen und ein kleines Haus in der Pilgrimstraße. Beim alten Kino bzw. Stadl würde ich da nicht gerade als gelungen bezeichnen.
Tatsächlich sollte man vorsichtig sein. Bei vielen Wiederverwendungen hat das meist einen Pferdefuss. Entweder geht der Stadt das Geld aus oder es wird gleich neben dem aufgefrischten Gebäude eine architektonische Hässlichkeit danebengestellt. Umgekehrt ist das leider nicht der Fall.

Noch gibt es ein paar wenige Restbestände, die auch eine zweite oder dritte Chance verdient haben. Denn zu einer Stadt gehört auch der Respekt vor der Geschichte, vor denen, die etwas aufgebaut haben. Ohne Zuschüsse und Radstreifen (!). Wie wird wohl mit dem alten Bauhof verfahren, wenn der neue fertig ist? Gerüchte besagen ja, dass man bei der Stadt zu jeder Schandtat bereit wäre. Geld ist knapp. Und einige politische Glaubensgruppen sehen ja im Wohnhochhaus die Lösung aller Probleme. Aber man hat ja noch die Karotte mit dem Projekt Stadtteilzentrum Salzburghofen. Wer glaubt euch das denn noch? Ehrlich.
Doch offenbar gibt es nicht nur für Gebäude eine zweite Chance. Auch der ein oder andere Würdenträger passt sich mit der Zeit dem Amt an. An dieser Stelle hatten wir ja original einen Vergleich der Darstellung des Bürgermeisters zu Beginn seiner Laufzeit und aus der aktuellen Darstellung. Man kann sich das auf der MarkusHiebl Seite und auf der Freilassing Seite selbst ansehen. Wir wurden jedoch von der Pressestelle der Stadt dazu aufgefordert, die Bilder zu entfernen. Offenbar ist man hier nicht froh über den Vergleich.
Die Frage ist jetzt, wie wir in Zukunft den Bürgermeister darstellen sollen:
Option 1:

Option 2:


Oder gar nur als Strichmännchen? (Option 3)
Vielleicht werden wir einfach in Zukunft bildlicher schreiben, damit die pittoresken Eigenschaften auch ohne Bilder klar werden.
#Freilassing #Stadtplanung #Respekt