Eine der größten Baustellen der Stadt ist einmal wieder eine Nachverdichtung nämlich die Erweiterung der Grundschule (Baustellenwebcam der Stadt: https://rb.gy/aoqhvd ). Neben dem Altbau werden dazu für 34 Mio Euro neue Lernräume entsprechend des Münchner Lernhauses entstehen. Den städteplanerischen Offenbarungseid lassen wir für den Moment beiseite. Das Konzept des Lernhauses hat sich in den letzten 10-15 Jahren etabliert (sehr zur Freude der Architekten) und basiert auf einem didaktischen Konzept, das weg vom Frontalunterricht gehen soll und kurz gesagt so eine Art Mischung von Kindergarten mit schulischen Elementen ist – natürlich verbunden mit der Ganztagesbetreuung. Eine Didaktik, die mehr und mehr auf Anforderungen und Noten verzichtet, Tribalismus fördert und das Personal vor neue, ungewohnte Aufgaben stellt.

Gerade mit dem Personal hat man ja bei uns so seine Schwierigkeiten. Da kennt sich Freilassing also aus. Es wird bestimmt nicht billig werden.
Schulische Bildung entfernt sich immer mehr von der Realität der Welt und den Forderungen der Wirtschaft. Wenn ich daran denke, welche Forderung Bewerber bei uns haben und was sie leisten wollen, dann wird mir Angst und Bange. Es ist ein stetiger Limbo Tanz. Verhätschelte Schüler und Studenten – genau das, was man in schwierigen Zeiten braucht. Die neuesten Pläne der Bayrischen Staatsregierung lassen auch nichts Gutes erahnen.

Dass es anders gehen kann zeigt in London die Michaela School, die strikt auf traditionelles Lernen und die Vermittlung von Werten setzt. Jahr für Jahr schneiden die Schüler dieser Schule im nationalen Vergleich am besten ab. Und sie sind stolz auf ihre Schule. Über die Pro und Contra liesse sich viel schreiben. Doch es scheint am Personal zu liegen und der Umsetzung, während im Vergleich bei uns Lehrkräfte durch immer neue Ideen systematisch in den Wahnsinn getrieben werden. Für welche Absolventen würde ich mich entscheiden?

Dazu die Abschlussansprache des Richters Roberts an der Highschool seines Sohnes:
“ …Ich hoffe, dass ihr in den nächsten Jahren dass ein oder andere Mal unfair behandelt werdet, damit ihr den Wert der Gerechtigkeit erkennt. Ich hoffen, dass ihr betrogen werdet, damit ihr versteht, wie wichtig Loyalität ist. Es tut mir leid aber ich hoffe, dass ihr hin und wieder einsam seid, damit ihr eure Freunde schätzt. Das ein oder andere Mal wünsche ich euch Pech, damit es euch bewusst wird, dass euch die Rolle des Zufalls bewusst wird und dass nicht alles vom Können abhängt und damit ihr lernt, dass euer Erfolg nicht nur euer Verdienst ist genauso wie das Versagen anderer. Und wenn ihr einmal verliert, was ich euch hin und wieder wünsche, hoffe ich, dass der Gegner hämisch über euch lacht. Dadurch könnt ihr den Wert von Sportlichkeit lernen. Ich hoffe, dass ihr ignoriert werdet, damit ihr den Wert des Zuhörens lernt und dass ihr auch einmal gerade so viel Schmerzen erleiden müsst, damit ihr Mitgefühl lernt. Ob ich euch diese Dinge wünsche oder nicht, sie werden geschehen. Ob ihr davon profitiert, das liegt an eurer Fähigkeit aus solchen Unglücken zu lernen….“
„I wish you bad luck, delivered by John roberts