
Sie meinte „Ich denke, jeder sollte das so machen – es ist die beste Entscheidung, die wir getroffen haben“. Er litt nämlich unter einem Burn-out und so beschlossen beide, ein Jahr Pause einzulegen, um eine Weltreise zu machen. Dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden. Man sollte das machen, was gut tut. Was hilft. Und nur ein Miesepeter käme auf die Idee zu fragen, ob man sich so etwas überhaupt leisten kann.

Auch unsere Stadt hat zuletzt einige neue Projekte vorgestellt, die man sicher machen sollte und die auch gut sein können, wenn man es denn richtig macht. Dass die letzten Großprojekte der Stadt Freilassing nicht so glücklich gelaufen sind und sie größtenteils nicht unter dem Programm „Unser Stadt soll schöner werden“ einzuordnen sind, bleibt natürlich im Hinterkopf.

Zuletzt hat man zwei Projekte vorgestellt: Gewerbegebiet Eham 1(!) und Gesundheitshaus am Krankenhaus. Für die beiden Themen soll es noch eine Bürgerbeteiligung geben. Zu beiden gäbe es eine Menge zu sagen – zu gegebener Zeit, um herauszufinden, was die wirklichen Beweggründe waren, wer im Hintergrund die Fäden zieht und seine Puppen tanzen lässt, sowie ein klassisches Täuschungsmanöver um die Partei mit der Sonnenblume zu kriegen. Da kommt noch was.

Was keiner sagt, ist, wie die Vorhaben finanziert werden. Darüber will niemand gerne sprechen. Man will kein Spielverderber sein. Wir haben ja gehört, dass alles alternativlos ist. Schließlich wurden ja schon einige Projekte angekündigt und dann aus Geldmangel verkleinert, totgeschwiegen oder verschoben. Kinderbetreuung wird verteuert und vieles kommt noch, aber wenn man meint, eine Weltreise antreten zu müssen, dann hat man halt Rücklagen oder einen Sponsor. Wie sagt man? „Wer kann, der kann.“ oder „wer zahlt, gibt an.“ Man muss Prioritäten setzen. Müsste. Es ist ein Wunder.
Übrigens wurde vor mehr als einem Jahr in Eham das erste Naturdenkmal der Stadt ausgezeichnet. Es sind zwei Linden. Andere Linden werden gefällt, weil man sonst nicht bauen kann in Eham.