Ich bin ja bei weitem nicht so klug wie die meisten Leser oder manche Schreiber hier. Deshalb beobachte ich Vieles auch eher emotional – aber nicht nur. Trotzdem drängt sich geradezu Bewunderung auf, wenn man sieht, mit welch chirurgischer Präzision der Leiter der KSOB die Stadt und auch den Landkreis in Sachen Gesundheit geradezu abfieselt. Doch besonders bei den Geschehnissen rund um die Ex-Klinik mit Rodung, Ausschlachten auf der einen Seite und Beschluss zum Gesundheitshaus auf der anderen Seite vermisse ich eines sehr. Es ist fast so, als ob einem plötzlich das Fehlen des Vogelgezwitschers auffällt und man sich denkt: Hier stimmt was nicht.
Wo sind bitte die Aufschreie der Stadträte und der Stadt? Wo sind die Meinungsäußerungen oder die der anderen Partei, die immer nur fordert? Nichts. So als wäre das alles uninteressant oder nicht wichtig genug. Ich verstehe, dass man das intern halten und überlegt handeln will. Dass man vorsichtig agieren muss, weil alles irgendwie zusammenhängt. Klar. Aber ich will hören, dass ihr Menschen seid, denen das nicht am Allerwertesten vorbei geht. Dass ihr die Ängste und Not eurer Mitbürger teilt und dass euch die Sachen wichtig sind. Auch wenn das nichts bewegt und auch wenn man irgendwann wieder zurückrudern muss. Sonst wird wegen nebensächlichen Dingen wie lose Steine oder Bänke diskutiert, aber bei den großen Dingen herrscht Stille. Sprecht nicht über uns, sondern für uns. Sprecht laut.
Und dann gibt es noch diejenigen, die sich auffällig nicht zum Gesundheitshaus äußern. Man könnte meinen, dass jeder der Stadt gratuliert. Alle? Nicht alle. Die Liste der fehlenden Gratulanten schreit lauter als ihr Schweigen im Chaos. Nur als Beispiel: Wie schwer wäre es für den Landrat, eine Pressemeldung herauszugeben zu dem Thema? Sonst ist man bei solchen Sachen ja auch nicht gerade scheu. Aber bestimmt hab ich die Gratulationen von Kern und anderen einfach übersehen. Kann ja mal passieren, wenn man so emotional an die Sache rangeht.
Leserbrief vom 16.12.24